Erstinformation

Infopaket

Zur ersten Information schicken wir Ihnen auch gerne ein Infopaket. Schreiben Sie dazu eine Mail an die folgende Adresse: infopaket@civ-bawue.de.

Bitte geben Sie dabei unbedingt Ihren Namen und Ihre Postadresse an, damit wir es Ihnen schicken können.

 

Taub und trotzdem hören!

Diese Aussage mag zunächst verwirren, aber genau das kann durch ein Cochlea Implantat (CI) möglich werden: Taube können wieder hören.

Wir vom CIV-BaWü e.V. sind selbst betroffen, wir sind sind selbst CI-Träger und können mit den eigenen Erfahrungen andere Menschen unterstützen, wenn sie vor der Entscheidung für ein CI stehen oder gerade ein CI erhalten haben und sich auf ihre „Hörreise“ begeben.

 

Wenn Sie genauer wissen wollen, was ein CI ist und wie es funktioniert, können Sie dies auf unserer Seite „Was ist ein CI“ erfahren.

Der Weg zum CI

Der Entscheidung für ein CI und die damit verbundene Operation geht eine umfangreiche Voruntersuchung in der Klinik voraus. Diese beinhaltet Beratungsgespräche, allgemeine HNO-ärztliche Untersuchungen und Hörprüfungen. Mit bildgebenden Verfahren (CT/MRT) wird untersucht, ob der Hörnerv intakt und die Hörschnecke anatomisch geeignet ist.

Sollten Sie sich für ein CI entschieden haben, so besprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrem CI-Zentrum, welches CI-System für Sie am besten geeignet ist, denn es gibt verschiedene Hersteller von CI-Systemen.

Auch Kindern können CIs helfen. Gehörlos geborene Kinder sollten innerhalb des ersten Lebensjahres ein CI bekommen, denn in den ersten Lebensjahren entwickelt sich das Hör- und Sprachzentrum im Gehirn. Was hier versäumt wird, kann später nur mit Mühe und nur unvollständig nachgeholt werden.

Die Operation und dann …

Die CI-Operation erfolgt unter Vollnarkose. An etwa 70 Kliniken in Deutschland werden inzwischen CI-Operationen durchgeführt. Wichtig ist darauf zu achten, dass die Klinik und der Chirurg genug Erfahrung mit CI-Operationen haben. Ihr Arzt wird Sie auch über die Risiken im Einzelnen genau aufklären. Die Operation dauert in der Regel zwischen 2 und 4 Stunden, der Krankenhausaufenthalt meistens 3-4 Tage.

Sie können nach der Operation nicht sofort hören. Wenn die Wunde  ausreichend verheilt ist (in der Regel nach ca. 3 Wochen), kann der Sprachprozessor angepasst werden. Bei dieser Erstanpassung aktiviert der Audiologe das CI und stellt es individuell auf den Patienten ein. Gleichzeitig erhält der Patient eine Erstausstattung mit Zubehör für das CI. Die ersten Höreindrücke können seltsam und ungewohnt sein. Je nach Dauer der Ertaubung, schafft es das Gehirn nach und nach, diese neuen Eindrücke zu „normalisieren“. Ein gutes Sprachverständnis zu erlangen, heißt viel und geduldig zu trainieren! Denn Hören und Verstehen sind zwei Paar Stiefel.

Erstanpassung und Nachsorge

Auf die Erstanpassung folgen eine Reihe von weiteren Terminen beim Audiologen, bei denen am „Feintuning“ Ihres CI-Systems gearbeitet wird. Im Laufe der Zeit erfolgen diese Termine in immer längeren Abständen. Zur Verbesserung des Sprachverständnisses sollte regelmäßig Hörtraining in einer logopädischen Praxis durchgeführt werden.

Sehr empfehlenswert ist es auch, eine ambulante oder in einer spezialisierten Klinik durchgeführte stationäre Reha zu machen.
Viele CI-Träger erreichen ein offenes Sprachverständnis. Andere CI-Träger ermöglicht die Kombination von Hören und Lippenabsehen eine wesentliche Erleichterung bei der Kommunikation.

Wer soll das bezahlen?

Die Kosten für die Operation, das CI-System mit der Erstausstattung, die Nachsorge in der CI-Klinik, benötigte Ersatzteile und Batterien tragen die gesetzlichen Krankenkassen. Für weiteres Zubehör wie z.B. FM-Anlagen oder für die Reha sind oft auch andere Kostenträger zuständig.

Privat Versicherte müssen je nach Kasse und abgeschlossenem Vertrag zuerst die OP beantragen. Oft übernimmt die Kasse die Kosten für Ersatzteile, Batterien und die Reha nicht.

Selbsthilfe im CIV-BaWü

Der Kontakt zu anderen Betroffenen in einer Selbsthilfegruppe kann Sie unterstützen. Dort erfährt man Tipps, kann sich über Hilfsmittel austauschen, die das Hören und Verstehen erleichtern, beispielsweise beim Fernsehen, Hilfen beim Telefonieren bis hin zum Rauchmelder für Hörgeschädigte. Zudem bietet der CIV-BaWü bzw. die Selbsthilfegruppen Treffen und Seminare zu Themen rund um das Hören mit CI an. Nicht zu vergessen ist der gesellige Austausch mit sympathischen Menschen.

In Baden-Württemberg gibt es zahlreiche Gruppen, die Sie besuchen können. Eine Übersicht finden Sie hier…

Erfahrungsberichte von CI-Trägern können Sie auch direkt hier lesen.

Weitere Informationen

Umfassende Informationen rund um das Thema CI und Menschen mit CI finden Sie auch auf der Homepage der DCIG (Deutsche Cochlea Implantat Gesellschaft e.V.) www.dcig.de