Ein Erfahrungsbericht

Ich stelle mich erst mal vor: Mein Name ist Jürgen Bauer, SHG Karlsruhe. Ich wohne in Bruchsal, bin Rentner und 67 Jahre alt. Bis zur Rente 2015 war ich Ministerfahrer bei der Landesregierung Baden-Württemberg.

Im Dienst als Fahrer des Staatsministers: Jürgen Bauer

Mit Hörstürzen durchs Berufsleben

Im Jahr 1993 hatte ich links einen Hörsturz mit Drehschwindel, der sich alle drei Monate wiederholte. Nach fünf Hörstürzen und 50 Infusionen kam ich zu Prof. Dr. Michael Strohm ins Diakonissenkrankenhaus nach Rüppurr und es wurde Morbus Menière festgestellt. Es wurde eine Saccotomie am linken Ohr durchgeführt, und ich hatte acht Monate keine Beschwerden mehr. Dann kam der Schwindel zurück, deshalb bekam ich sechs Gentamicin-Einspritzungen ins Ohr, um den Schwindel zu beseitigen. Ich war acht Wochen krankgeschrieben und wusste nicht, ob ich noch mal meine Fahrertätigkeit ausüben kann.

Das Gehör links ging immer weiter zurück, aber der Schwindel war weg. Zu dieser Zeit war ich Fahrer von Staatsminister Dr. Erwin Vetter im Staatsministerium in Stuttgart. Als ich anfing zu arbeiten, war bei Tag alles okay, nur nachts hatte ich Schwierigkeiten. Da ich einen guten Chef hatte, sind wir so verblieben, dass ich am Tag gefahren bin und Dr. Vetter bei Nacht. Nach drei Monaten hatte die rechte Seite das Gleichgewicht übernommen. Das Gehör links war kaum noch vorhanden, aber rechts war es sehr gut – bis ich 2010 einen Hörsturz bekam ohne Schwindel. Nach zehn Infusionen war wieder alles okay – man hatte es auf den Stress geschoben. Ich ging in Reha nach Bad Grönenbach und man stellte fest, dass ich rechts ein Hörgerät brauche, das ich dann auch bekam. Meine Ohrenärztin hat mir für links nie ein Hörgerät verschrieben und mich auch nicht über die Möglichkeit eines CIs informiert.

Rente und CI-Kandidat

Im April 2015 ging ich in Rente. Im Oktober bekam ich rechts einen Hörsturz und war danach taub. Im Diakonissenkrankenhaus wurde ich mit Cortison behandelt, aber das Gehör kam nicht mehr zurück. Von Oktober 2015 bis Januar 2016 war ich taub und hatte einen Zusammenbruch. Ich war eine Woche in der Kopfklinik in Heidelberg auf der Schlaganfallstation, wo alle Untersuchungen durchgeführt wurden. Es wurde festgestellt, dass es kein Schlaganfall war. Auf der Station wurde ich das erste Mal auf ein CI angesprochen. Nach der Entlassung habe ich Kontakt mit dem HNO-Arzt Dr. Jürgen Neuburger in Rheinstetten aufgenommen, der mich an das Städt. Klinikum überwiesen hat. Dort wurden alle Untersuchungen durchgeführt, um festzustellen, ob ich ein CI bekommen könnte. Nach den Untersuchungen stand
fest, dass ich ein CI-Kandidat bin.

OP, Anpassung und Reha – ein erfolgreicher Weg

Am 28. Januar 2016 wurde von Dr. Neuburger am linken Ohr ein CI der Firma Cochlear implantiert. Nach der OP war alles okay, und ich hatte keine Schmerzen und keinen Schwindel. Am 3. März 2016 war die Erstanpassung beim Hörgeräteakustiker Roland Bräutigam von der Firma iffland in Rheinstetten, und ich hatte gleich ein gutes Sprachverständnis. Nach der Kostenübernahme der AOK in Karlsruhe wurde mir im August 2016 rechts, wieder von Dr. Neuburger, ein zweites CI implantiert. Im September 2016 war dann rechts die Erstanpassung, ebenfalls bei Roland Bräutigam, das Sprachverständnis war auch rechts sehr gut. In der Zeit von 9.1.–4.2.2017 war ich zur Reha in Bad Nauheim in der Kaiserberg-Klinik bei Dr. Roland Zeh. Es war eine sehr gute Reha und man hat das Feintuning am CI gemacht. Bei der Abschlussuntersuchung hatte ich bei HSM-Ruhe links 85 % rechts 90 % und zusammen 100 %.

Ihr seht, alles ist sehr gut und ich danke Dr. Jürgen Neuburger für die optimale OP und Roland Bräutigam für die optimalen Einstellungen. Ich kann beide Herren nur weiterempfehlen.

Jürgen Bauer
CIVrund 55